Nachdem die Grundsteinlegung für die neue Kurparkrandbebauung mit Konzerthalle und ‚Haus des Gastes‘ erfolgt ist und die Planungen für die Wiederherstellung und Neugestaltung der Kurparkanlage konkretisiert wurden, beschäftigte sich der Haupt- und Finanzausschuss nun mit dem Wiederaufbau der sogenannten ‚Kurparkterrasse‘. Das historisch als Tanzcafé genutzte zweistöckige Gebäude wurde vor der Flut zuletzt als Bürofläche für die Ahrtal Marketing GmbH (AMG), den Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. (AT) und den Ahrwein e.V. genutzt, sowie als Veranstaltungsfläche („Kleine Bühne“).
Bei der Flut wurden Keller- und Erdgeschoss geflutet. Zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit der AMG, des AT und des Ahrwein e.V. fand eine provisorische Sanierung inklusive temporärer Erweiterung des Obergeschosses durch Bürocontainer statt. Nun wurden die Pläne zur endgültigen Sanierung vorgestellt, die sich im Vorfeld gegenüber einem Neubau unter anderem aufgrund der Fördermöglichkeiten als wirtschaftlich vorteilhaft herausgestellt hat.
Für das Erdgeschoss ist weiterhin die Nutzung als Eventfläche (u.a. zur Klangwelle oder zu den Uferlichtern, etc.) mit zugehöriger Event-Gastronomie geplant. Zudem sollen dort neben geschlossenen Veranstaltungen auch Gesundheitskurse sowie Veranstaltungen im Rahmen der #wiederbunt-Kampagne stattfinden. Auch wird im Erdgeschoss der Auftakt und Eingangsbereich zur Heilwasser-Ausstellung verortet sein. Im westlichen Teil sollen wieder Büroflächen der AMG, des AT und des Ahrwein e.V. einziehen
Im Keller der Kurparkterrasse soll die bisher im Kurviertel verteilte Brunnentechnik an einem zentralen Standort zusammengeführt werden. Die Anlagen zum Betrieb des „Großen Sprudels“ werden benötigt, um behördliche Auflagen zur Aufbereitung des Wassers (für die Nutzung in den Ahr-Thermen, im TWIN, beim Trinkbrunnen, im Kneipp-Becken, zur Fernwärme sowie für die CO2-Versorgung des Coca-Cola Werks) und der Abführung des Gas-Wasser-Gemischs einzuhalten. Die von der Flut zerstörten Anlagen und Leitungen werden derzeit durch temporäre Anlagen ersetzt. Bei einer Neuverortung der Brunnentechnik in der Kurparkterrasse sind die Nähe zur Quelle sowie die Nutzung von Bestandsflächen wirtschaftlich und nachhaltig. Die Kosten sind bereits bewilligt und der Bauantrag gestellt.
Die Zusammenführung der Brunnentechnik im Kurparkterrassen-Gebäude war Grundlage für die Idee, die Technik sichtbar und erlebbar zu machen, und dem Thema Heilwasser somit wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Heilwasser-Erlebniswelt mit Aquathek im Neubau, dem Brunnengarten im Kurpark sowie der immersiven Heilwasser-Ausstellung im Kurparkterrassen-Gebäude ist wesentlicher Bestandteil der Neugestaltung des Kurpark-Areals.
Das provisorisch hergerichtete Obergeschoss wird ebenfalls energetisch und baulich ertüchtigt. Es ist als Bürofläche für AMG, Ahrtal-Tourismus, Personal Stadtbibliothek, Ahrwein e.V. und Citymanagement vorgesehen. Zudem soll die temporäre Container-Erweiterung zu einer dauerhaften Erweiterung umgewandelt werden, um den Büro-Bedarf langfristig zu decken. Bereits vor der Flut stand auch eine Dachsanierung an, die im Zusammenhang mit den Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden soll.
Die äußere Erscheinung des Gebäudes wird optisch an die des Neubaus Kurparkrandbebauung angepasst. Hierbei soll die Kurparkterrasse als eine untergeordnete Ergänzung wirken. Bei Betrachtung beider Gebäude soll so der Eindruck eines Gesamtensembles entstehen, der jedoch den Fokus auf die Kurparkrandbebauung legt.
Die Finanzierung wird zum Großteil über den Wiederaufbaufonds gewährleistet. Weitere Fördermittel sind beantragt, aufgrund der Förderrichtlinie der KfW muss jedoch ein Eigenanteil von zehn Prozent bei der Stadt verbleiben. Dieser beläuft sich auf Basis der Kostenberechnung auf rund 1.21 Millionen Euro. Eine Veranschlagung dieser Kosten erfolgt im Rahmen der Haushaltsplanung für das Jahr 2026. Den finalen Beschluss fällt der Stadtrat am 10. Juli.