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10.08.2022

Windkraft und Artenschutz: Und was ist mit den Vögeln?

Das potenzielle Risiko für Tiere ist eines der häufigsten Argumente gegen Windenergie, insbesondere bei Windenergie im Forst. Die Befürchtung, heimische Vögel oder Fledermäuse könnten gestört, vertrieben oder sogar getötet werden, regt dieses Streitthema an.  Doch: Vogel ist nicht gleich Vogel und Windkraft ist nicht gleich Windkraft. Nicht alle Vogelarten sind durch Windenergieanlagen gefährdet oder beeinträchtigt und die Gefährdung hat unterschiedliche Ausmaße. Ein Großteil der Vögel wird aufgrund ihrer geringen Flughöhe nicht durch Windkraftanlagen beeinflusst. Die Bundesregierung hat durch umfassende Untersuchungen sogenannte „windenergiesensible“ Vogelarten identifiziert. Bei diesen Vogelarten besteht eine potenzielle Gefährdung durch die Rotorblätter und Masten sowie durch den Lebensraumverlust. Daher sind umfassende Analysen der vorkommenden Arten und Artenschutzgutachten unabdingbar. In Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Analysen und Artenschutzgutachten angefertigt, um die Gefährdung windsensibler Arten auszuschließen. Dabei ist es wichtig nicht nur punktuell zu untersuchen, sondern eine gesamte Vegetationsperiode zu betrachten. Nur bei umfassender Begutachtung kann ausgeschlossen werden, dass die Brutzeit, Jungvogelaufzucht oder das Jagdverhalten durch Windenergie beeinträchtigt wird. Erhebliche Beeinträchtigungen auf das Vogelschutzgebiet „Ahrgebirge“ (5507-401) können offensichtlich ausgeschlossen werden.“, Ergebnis der Natura 2000 Vorprüfung für das Vogelschutzgebiet „Ahrgebirge 5507-401“ von Dr. Kübler GmbH.

Durch eine entsprechende Planung und Standortwahl lässt sich eine potenzielle Gefährdung reduzieren.  Zeitweise Abschaltungen der Anlagen, besonders während der Brutzeit sind ebenfalls denkbar. Diese Problematik wird jedoch in wenigen Jahren durch an den Windenergieanlagen installierte Kameratechnik mit Vogelerkennung beherrschbar. So kann in Zukunft sichergestellt werden, dass der Lebensraum der heimischen Tierarten mit dem Ausbau erneuerbarer Energien vereinbar ist. Die Schaffung von Biodiversitätsflächen und die Stärkung des Waldes sollen dafür sorgen, dass der Wald als Lebensraum an Qualität gewinnt.