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14.03.2022

Situation der Kindertagesstätten-Betreuung in der Kreisstadt

· Ausschuss für Generationen, Kultur und Soziales: Sachstand zur Sicherstellung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für Ein- bis Sechsjährige

· Kitas: Ausbaubedingungen konnten flutfolgenbedingt nicht realisiert werden

· Ziel: möglichst zeitnah Anzahl der Plätze vor der Flut wiederherstellen und Ausbau forcieren

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Planungen zum Ausbau der Kinderbetreuung im Stadtgebiet, die erst in den Wochen vor dem Ahr-Drama auf den Weg gebracht worden waren, konnten bisher flutbedingt nicht weiter forciert und realisiert werden. Jetzt informierte die Verwaltung das dafür zuständige Gremium über den aktuellen Sachstand.  Der Ausschuss für Generationen, Kultur und Soziales empfahl daraufhin dem Haupt- und Finanzausschuss und dem Stadtrat, diesen zur Kenntnis zu nehmen und die Verwaltung mit nächsten Schritten zu beauftragen.

In Folge der Flutkatastrophe am 14./15. Juli 2021 wurden acht der insgesamt zwölf Kindertagesstätten (Kitas) beschädigt, zum Teil sogar zerstört (siehe Kasten). Zunächst galt es, zeitnah Lösungen für die betroffenen Kindertagesstätten zu finden, um dort den Betrieb wiederaufzunehmen. Dies ist nun weitestgehend erfolgt bzw. in der konkreten Planung und Umsetzung.

Soweit Sanierungen an betroffenen Kitas möglich sind, wurden entsprechende erste Schritte eingeleitet. Für die bereits abgerissene Kita Blandine-Merten-Haus, die Kita St. Pius sowie die Kita St. Mauritius sind nach bisherigen Planungen Ersatzneubauten vorgesehen.

Bedarfsübersicht als Grundlage für den Wiederaufbau und Ausbau

Zum Zeitpunkt der Kita-Bedarfsplanung im Frühjahr 2021 bestand im Stadtgebiet ein Betreuungsangebot von insgesamt 983 Kita-Plätzen. Nach Inkrafttreten des KiTa-Zukunftsgesetzes zum 1. Juli 2022 und der Inbetriebnahme der beiden naturpädagogischen Bauwagengruppen in der Rappelkiste und im Sterntaler erweiterte sich das Angebot auf insgesamt 1016 Plätze. Zusätzlich waren in der Planung für 2022 die seinerzeit laufenden Ausbauprojekte mit insgesamt 185 neuen Kita-Plätzen berücksichtigt, deren Umsetzung sich durch die Flutkatastrophe nun verzögert.

„Die Kindertagesstätten-Bedarfsplanung aus dem Frühjahr 2021 hatte unter Berücksichtigung der seinerzeit laufenden bzw. geplanten Ausbauprojekte für 2022, die nun aber flutbedingt ins Stocken geraten sind, eigentlich eine ausreichende Bedarfsdeckung in der Kreisstadt prognostiziert“, sagt dazu Peter Diewald. Der Erste Beigeordnete weiter: „Die Sanierung bzw. der Wiederaufbau der beschädigten bzw. zerstörten Kindertagesstätten ist jetzt für uns prioritär. In diesem Zusammenhang gilt es aber auch die Anzahl der verfügbaren Kita-Plätze weiter auszubauen und zu erhöhen. Dementsprechend sollen bei dem Wiederaufbau der zerstörten Kitas auch die baulichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden."

Die Verwaltung legt für die Ausbauplanungen mangels anderer Daten zunächst die seinerzeit festgestellten und bis 2025 prognostizierten Zahlen und Planungen zu Grunde. Der Bedarf an zusätzlichen Kita-Plätzen würde sich bei diesen Berechnungen bis 2025 voraussichtlich auf 258 erhöhen.

Überlegungen für den Kita-Ausbau

Der städtische Abteilungsleiter für Generationen und Sport, Gregor Terporten, stellte in der Sitzung des Ausschusses für Generationen, Kultur und Soziales die Überlegungen der Stadt zum Ausbau der Kita-Betreuung vor:  

Für die westlichen Stadtteile soll der Bedarf zeitnah mit einer zweiten naturpädagogischen Gruppe gedeckt werden. Dieser zweite Bauwagen, den auch der Rotary-Club Bonn gespendet hat, soll ebenfalls im Bachemer Tal aufgestellt werden. Außerdem soll die Kita Calvarienberg um 20 bis 25 Plätze erweitert werden. Die Verwaltung wird hier den Kontakt suchen zur neuen Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler als Bauträgerin und zur Kita gGmbh als Betriebsträgerin.

Für den mittleren Bereich der Stadt könnten Bauprojekte die Bedarfssituation deutlich entspannen. Dazu gehören der Weiterbau und die Fertigstellung des Integrierten Mehrgenerationenquartiers (mit einem Plus von 55 Plätzen), die Kita im Wohnquartier St. Pius (mit einem Plus von 65 Plätzen) und die Erweiterung der Kita Miki im Krankenhaus um eine Gruppe, was 20 weiteren Plätzen entsprechen würde.  Darüber hinaus steht das Angebot der Bethel-Stiftung im Raum, eine neue sechsgruppige Kita in der Stadt zu errichten und zu betreiben; hier befindet sich die Stadt noch auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. Zudem wird bei dem geplanten Neubau des Blandine-Merten-Hauses eine Erweiterung um eine weitere Gruppe geprüft. Auch beim geplanten Neubau der Kita St. Pius soll eine Erweiterung vorgesehen werden.

Für die Stadtteile im Osten wird angestrebt, die neuzubauende Kita St. Mauritius um zwei Gruppen zu erweitern, so dass mit den zusätzlichen Plätzen ein Großteil der zu erwartenden Bedarfe dort gedeckt werden könnte. Entsprechende Planungen und notwendige Bauleitplanungen wurden zwischenzeitlich begonnen. Als weitere Lösung wird bei Bedarf auch der Neubau einer Kita „Sterntaler II“ weiter diskutiert.

Von der Flut betroffen: Kitas im Stadtgebiet

Folgende Kindertagesstätten (Kitas) haben flutbedingt Schäden erlitten:

· Katholische Kita St. Laurentius

· Städtische Kita Bachem „Rappelkiste“            

· Katholische Kita St. Pius

· Integrative Kita St. Hildegard (Caritas)

· Kita MIKI am Krankenhaus Maria-Hilf

· Katholische Kita Blandine-Merten-Haus         

· Katholische Kita Arche Noah (im Haus der Familie/Mehrgenerationenhaus)