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14.10.2020

Kampfmittelbelastung im Stadtgebiet:

Untersuchungsergebnisse aus Bad Neuenahr-Ahrweiler einsehbar

Anlässlich zahlreicher Baumaßnahmen im Stadtgebiet wurde seitens der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler eine flächendeckende Luftbildauswertung über gegebenenfalls noch in Grund und Boden existierende Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg beauftragt.

Während des Zweiten Weltkrieges war das heutige Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler insgesamt 52 Mal Ziel strategischer und taktischer alliierter Luftangriffe. Hauptangriffsziele waren die durch das Ahrtal verlaufenden Bahnstrecken und Eisenbahnbrücken.

Auch über 70 Jahre nach Kriegsende können sich noch Bombenblindgänger und nicht detonierte Munition im Boden befinden, die ein Gefährdungspotenzial aufweisen. Der letzte Fund im Stadtgebiet datiert aus dem Jahr 2017, als bei Baggerarbeiten in Ahrweiler eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg entdeckt wurde. Die Bombe befand sich in der Altstadt, unmittelbar in der Nähe der Stadtmauer. Die Fünf-Zentner-Bombe wurde am 05. März 2017 erfolgreich entschärft.

Fachbüro mit der Prüfung der Kampfmittelbelastung beauftragt

Zur Prüfung der potentiellen Kampfmittelbelastung im Stadtgebiet wurden durch ein Fachbüro Unterlagen zum Zweiten Weltkrieg systematisch auf folgende Verursachungsszenarien untersucht: Luftangriffe, Bodenkämpfe, Munitionsvernichtung, militärischer Regelbetrieb, Munitionsproduktion und -lagerung. Dazu zählen unter anderem Blindgängerverdachtspunkte, Bombentrichter, bombardierte Flächen, Gebäudeschäden, Spuren von Bodenkämpfen, militärisch genutzte Areale oder potentielle Entsorgungsbereiche.

Im Ergebnis wurde festgehalten, dass auf etwa einem Drittel der untersuchten Fläche - hierbei handelt es sich im Wesentlichen um die bebauten Flächen des Stadtgebietes – die Möglichkeit besteht, auf Bombenblindgänger zu stoßen. Im Bereich festgestellter Bodenkämpfe muss darüber hinaus mit blindgegangenen Geschützgranaten sowie Handkampfmitteln und Munition gerechnet werden. Auch den Stellungen/Lauf- und Deckungsgräben sowie den Gruben besteht die Möglichkeit auf entsorgte Kampfmittel zu stoßen.

Untersuchungsergebnisse online einsehbar

Die Ergebnisse sind sowohl in einem Bericht festgehalten, als auch in Karten abgebildet. Bericht und Karten können bei der Stadtverwaltung eingesehen oder nachfolgend heruntergeladen werden. Auskunft über einzelne Grundstücke erteilt die Stadtverwaltung auf Anfrage.

Bei einer potenziellen Kampfmittelbelastung und insbesondere vor bodeneigreifenden Maßnahmen wird die Konsultation einer Fachfirma für die Kampfmittelerkundung empfohlen. Letztgenannte muss über die Zulassung nach § 7 und entsprechendes Personal mit Befähigungsschein nach § 20 Sprengstoffgesetz verfügen.

Sofern sich der Kampfmittelverdacht bestätigt, hat in Rheinland-Pfalz der Schutz der Bevölkerung vor Gefahren, die von Kampfmitteln ausgehen, eine hohe Priorität. Daher werden die Kosten für die Entschärfung und Entsorgung von Kampfmitteln vom Kampfmittelräumdienstes des Landes Rheinland-Pfalz getragen.

Weiterführende Informationen des Kampfmittelräumdienstes und der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion finden Sie hier: https://add.rlp.de/de/themen/staat-und-gesellschaft/sicherheit/kampfmittelraeumdienst/

Hier haben Sie die Möglichkeit, die Untersuchungsergebnisse einzusehen. Im Bereich Bürgerservice im Reiter Kampfmittelsondierung finden Sie die Luftbilder sowie weitere Informationen.