Menuebutton
Menü
Mapbutton
Karte
Suchbutton
Suche

12.07.2016

Die drei städtischen Grundschulen ziehen an einem Strang

"Kinder stark machen": Rund 200 Grundschüler nehmen an  Präventionsprogramm teil  

12. Juli 2016

Immer wieder kommt es im Grundschulunterricht durch verschiedenste Aktivitäten der Kinder zu Störungen. Es wird gequatscht, mit Stühlen gekippelt, die Buntstifte müssen gerade unbedingt angespitzt werden und auch ansonsten sind dem Erfindungsreichtum der Kinder keine Grenzen gesetzt. Während der Pausen werden Fangspiele gespielt, wird im Spaß geschubst - manchmal auch absichtlich, werden Kräfte gemessen oder „Freunden“ Schimpfwörter hinterhergerufen. Es gibt auch viele Kinder, die sich mit Worten nicht zu wehren wissen und stattdessen handgreiflich werden. Die beschriebenen Verhaltensweisen bedeuten für viele Kinder und Lehrkräfte Stress pur.


Foto: Seit dem Frühjahr 2016 läuft das Projekt auch an der Grundschule Bad Neuenahr.

Karin Kick ist bei der Stadtverwaltung zuständig für die Förderung von Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Sie sagt: „In einer Grundschule treffen viele verschiedene Charaktere aufeinander. Die Lehrer bemühen sich, alle Kinder dort abzuholen, wo sie stehen und versuchen, auch Kinder mit schwierigem Sozialverhalten, bestmöglich zu fördern und zu integrieren.“ Grundschule ist zunächst einmal Schule für alle Kinder. Dennoch: Viele Kinder überschreiten Grenzen, können nicht mehr einschätzen, welches Verhalten angemessen ist, sind sich der Tragweite ihres Handelns nicht bewusst und stellen zu sehr ihre individuellen Bedürfnisse über die der Gemeinschaft.

Um diesem Trend entgegen zu wirken, haben die Schulleiter der Aloisius Grundschule Ahrweiler, der Grundschule Bad Neuenahr und der Grundschule an der Landskrone Heimersheim gemeinsam mit Sara Wessel von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und Karin Kick ein Konzept entwickelt. Dieses baut darauf auf, dass in einem Klima sozialer Wärme die Grundschulkinder in ihrer Selbstentfaltung gestärkt werden, dass auf ihre individuellen Verletzlichkeiten Rücksicht genommen wird und ihre Persönlichkeitsrechte geachtet werden. „So sollten Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Kompromissbereitschaft, Konsensfähigkeit, Zusammenarbeit und Fairness eingeübt und Frustrationen, Ängste, Egoismus und Konflikte verringert werden“, sagt Kick.

Gefördert von der Kreisverwaltung Ahrweiler als innovative und modellhafte Maßnahme bei der Kooperation von Jugendhilfe und Schule startete das Programm zunächst an der Grundschule an der Landskrone in Heimersheim im September 2015. Im Frühjahr 2016 folgten dann die beiden anderen Grundschulen.

Unter dem Motto „Stark Ankommen in der Grundschule“ bot die OKUJA (Offene Kinder- und Jugendarbeit) in den ersten Klassen ein Teambuildingtraining an. Mit spielpädagogischen Aktionen wurden soziale Fähigkeiten gestärkt. Parallel dazu wurde für rund 200 Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen ein zwölfstündiges Training der Wing Tsun Schule Bad Neuenahr zur Gewaltprävention und zur Stärkung der sozialen Kompetenz durchgeführt.

Alle Kooperationspartner sind sich einig, dass dieses Projekt einen großen Beitrag zur Stärkung des Zusammenhalts der Kinder geleistet hat und freuen sich auf eine Fortsetzung.

Bildunterzeile: Seit dem Frühjahr 2016 läuft das Projekt auch an der Grundschule Bad Neuenahr.