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12.06.2015

Neues zur Roemervilla

RheinAhrCampus stellt Archäologen vor ein Rätsel  

12. Juni 2015

Dass die Roemervilla am Ahrweiler Silberberg in der Antike ein prächtiges Herrenhaus war, ist hinlänglich bekannt. Seit der Eröffnung des Museums Roemervilla 1993 haben sich 650.000 Besucher davon überzeugen können. Vor ein Rätsel hat die Forscher aber bisher immer die letzte Nutzung des Hauses am Ende der Antike gestellt. Eine Metallschmelze soll hier in den Ruinen der Villa gestanden haben, waren sich die Ausgräber sicher.


Foto: Mit moderner Technik den alten Römern auf der Spur. Bildrechte: Museum Roemervilla

Funde von Bleibarren und verschiedene Herd- und Ofenstellen schienen diese Deutung zusammen mit dem Namen „Silberberg“ zu beweisen. Blei ist in der Regel ein Nebenprodukt der antiken Silberproduktion. Das Problem ist nur: Am Silberberg sind bisher weder Spuren von Silber- noch Bleierz gefunden worden.

Ein Kooperationsprojekt zwischen dem Museum Roemervilla und den Laserphysikern vom RheinAhrCampus in Remagen hat die Zweifel nun bestätigt. Mit einem von der Hochschule neu entwickelten mobilen Laser-Analyse-Verfahren wurde der „Bleischmelzofen“ im Museum untersucht. Der Vorteil dieses von der Arbeitsgruppe von Prof. Georg Ankerhold entwickelten Gerätes ist, dass man vor Ort Materialanalysen durchführen kann, ohne Proben entnehmen zu müssen. Kein Blei, kein Silber – „nur“ Kupfer“, so das erste Ergebnis der Untersuchungen. „Blei kann in diesem Ofen also nicht verhüttet worden sein,“ erläutert Museumsleiter Hubertus Ritzdorf die Ergebnisse.

Wie die Kupferspuren in den „Ofen“ kamen, ist noch unklar. Kupferverhüttung kann man jedenfalls ausschließend. Der „Ofen“ hätte den Temperaturen, die zum Schmelzen von Kupfer nötig sind, nicht standgehalten. „Wir werden unsere Texte im Museum jetzt wohl umschreiben müssen,“ so der Museumsleiter, – aber zunächst muss neu überdacht werden, was die Römer am Ende der Antike tatsächlich in der Silberbergvilla gemacht haben.“