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05.12.2014

Im Wald beginnt jetzt die Erntezeit

Was dem Winzer die Traube, ist dem Förster das Holz 

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nachdem sich Weinberge und Wald herbstlich bunt gefärbt haben, beginnt jetzt der Laubabfall und die Kronen der Bäume werden in ihrer ganzen Ausbreitung sichtbar. Für den Förster ein wichtiges Indiz für die Vitalität der Bäume, für den Forstwirt, der den Baum fällt, ein wichtiger Hinweis in welcher Weise der Baum zu fällen ist.

Bei der Auswahl der zu fällenden Bäume gehen die Förster nicht vor „wie die Axt im Walde“. Vielmehr werden einzelne Bäume entnommen, damit andere mehr Platz zum wachsen haben. „Ohne diese Durchforstungen werden die Bäume instabil, die Kronen eingeengt und der Baum stirbt schließlich ab“, erläutern die städtischen Förster Alfons Retterath und Guido Ebach.

Gesperrte Waldbereiche meiden, hier besteht Lebensgefahr!

Bei Baumfällarbeiten bitten die Förster daher um Verständnis für kurzfristige Sperrungen von Waldwegen in Holzerntebereichen. Diese Waldbereiche müssen unbedingt gemieden werden, denn hier besteht Lebensgefahr. In diesem Jahr betrifft das die Bereiche östlich der Landesstraßen L83 und L84 sowie südlich der Paradieswiese und den Bereich zwischen Ahrweiler Tal und Pipeline Ramersbach.

Nachhaltigkeit ist oberstes Gebot

Das Prinzip der Nachhaltigkeit, also nie mehr Holz eingeschlagen als nachwächst, hat in der Forstwirtschaft oberste Priorität. Für alle Forstbetriebe wird ein langfristiger Betriebsplan erstellt bei dem Vorräte und Zuwächse erfasst werden „Wir leben von den Zinsen, nicht vom Kapital“, bringt es Ebach auf den Punkt. Dies wird auch durch die jüngste Bundeswaldinventur bestätigt, wonach in den vergangenen 10 Jahren nur 73 % des Holzzuwachses geerntet wurde. „Dieser Wert ist auch auf unseren Stadtwald übertragbar“, so Retterath.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff

Viele Dinge unseres täglichen Lebens werden nicht aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind endlich. Holzprodukte aus unseren Wäldern sind nachhaltig erzeugt und werden mit vergleichsweise minimalem Energieaufwand unter Beachtung höchster ökologischer, sozialer und ökonomischer Standards produziert. „Erst vor Kurzem wurden die Einhaltung der Standards durch die Zertifizierung des Stadtwaldes von einem unabhängigen Institut bestätigt“, erklärt Retterath und Ebach ergänzt: „Viele Produkte bleiben in der Region. Das Brennholz für die örtlichen Ofenbesitzer sowie die Holz-Hackschnitzel zur Beheizung des Bachemer Schulzentrums und des Mehrgenerationenhauses“.

Die Förster hoffen zudem nach zwei milden Wintern auf trockene Frostperioden, um die Schäden an Wegen zu minimieren. Dabei bitten Ebach und Retterath um Verständnis, dass die Wege erst nach und nach wieder Instand gesetzt werden können: „Wir sind von der Witterung abhängig, da ein nasser Weg nicht dauerhaft und kostenbewusst wiederhergestellt werden kann. Im kommenden Sommer wird der Besucher kaum noch Spuren der Erntemaßnahmen erkennen können,“ so die städtischen Förster.