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06.12.2012

Projekt Stolpersteine: Paten und Informationen gesucht

Im Frühjahr verlegt Gunter Demnig weitere Stolpersteine in Bad Neuenahr und Heimersheim 

6. Dezember 2012

Für das Frühjahr 2013 plant die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler die nächste Stolperstein-Verlegung für jüdische Opfer des Nationalsozialismus. Der Kölner Künstler und Projektinitiator Gunter Demnig wird dann weitere 12 Stolpersteine in den Stadtteilen Bad Neuenahr und Heimersheim verlegen. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Die Suche nach Paten für die neuen Stolpersteine beginnt jedoch schon jetzt. Eine Patenschaft für einen Stolperstein kostet 120 Euro. Interessierte melden sich bitte bei der Rathaus-Kultur Bad Neuenahr-Ahrweiler unter der Tel. 02641/87-198.

Im Fokus stehen im Stadtteil Bad Neuenahr die jüdischen Familien Salomon und Gottschalk sowie im Stadtteil Heimersheim die Familien Borg und Kahn. Alexander und Bertha Salomon führten eine Metzgerei in der Wendelstraße. Ab 1933 durften sie ihr Geschäft nicht mehr weiterführen, da Alexander Salomon wegen „Verbreitung von Greuelmärchen“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde. Gemeinsam mit Bruder Fritz Salomon wurde das Ehepaar 1942 deportiert.


Ilse Kahn war erst 18 Jahre alt, als sie gemeinsam mit ihren Eltern 1942 von Heimersheim aus nach Krasnicyn deportiert wurde. Was mit ihr dort geschah, ist unbekannt. Sie wurde für tot erklärt.                                                  Foto: Stadtarchiv Bad Neuenahr-Ahrweiler

In der Kreuzstraße lebten die Schwestern Frieda, Berta und Jetta Gottschalk. Ihre Eltern hatten dort bis Ende der 1920er Jahre einen Altwarenhandel. Nach dem Tod der Eltern  lebten Mutter und Töchter von der Zimmervermietung. Als jedoch auch die Mutter starb, versuchten die Schwestern sich mit Näharbeiten über Wasser zu halten. Sie wurden 1942 nach Krasnicyn deportiert.

Die Borgs waren eine alt eingesessene jüdische Familie in Heimersheim. In der Bachstraße betrieben Leopold und seine Frau Gertrud eine Metzgerei. Während zwei Töchtern die Flucht in das Ausland gelang, blieb das Ehepaar Borg mit der Tochter Bertha in Heimersheim zurück. Bertha Borg wurde in Auschwitz ermordet. Leopold Borg starb im Vernichtungslager Treblinka. Gertrud Borg war bereits in Königsfeld verstorben, wo zahlreiche Juden im Sommer 1942 in Notunterkünften auf den Weitertransport Richtung Osten warten mussten. 

Ebenfalls in der Bachstraße lebten Salomon und Klara Kahn mit ihren drei Kinder Hugo, Bella und Ilse. Hugo und Bella wanderten noch vor 1938 mit Hilfe von Verwandten in die USA aus, konnten aber ihre Eltern nicht überzeugen, mitzukommen. 1942 wurde das Ehepaar Salomon gemeinsam mit ihrer erst 18-jährigen Tochter Ilse deportiert.

Informationen und Fotos aus Heimersheim gesucht!

Insbesondere zu den beiden Heimersheimer Familien Kahn und Borg sucht die Rathaus-Kultur noch Informationen. Wer kann sich noch an die diese Familien erinnern? Wer hat vielleicht sogar noch Fotos der Personen, z.B. Schulfotos, die dazu beitragen könnten, die Erinnerung an diese Menschen aufrecht zu erhalten?

Rückmeldungen bitte unter Tel. 02641/87-198.