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21.01.2011

Kaltblüter kommt beim „Holzrücken“ zum Einsatz

Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler setzt bei Forstarbeiten im Stadtwald auch auf auf echte Pferdestärken 

Im Stadtwald zeigt sich dem Spaziergänger derzeit ein für heutige Verhältnisse eher ungewöhnliches Bild: Der Forstbetrieb Mallmann aus Spesenroth im Hunsrück ist mit seinem Kaltblut Franziska angereist, um Buchenholz aus der Waldfläche an den Weg zu bringen.

Diese von Fachleuten als „Holzrücken“ bezeichnete Arbeit wird in den meisten Fällen von Maschinen erledigt. „Wir haben uns aus vielerlei Gründen genau in diesem Fall für eine Kombination von Pferd und Maschine entschieden“, sagte der zuständige Revierförster Guido Ebach. „Nicht immer ist der Pferdeeinsatz sinnvoll und möglich. Hier spielen die Geländeausformung, die Stärke und damit das Gewicht des Holzes sowie die Entfernung zwischen Weg und Holzanfall entscheidende Rollen.“ Bis zu 500 Kilo kann ein Pferd auf Dauer schleppen, Spitzenlasten bis 800 Kilo sind möglich. Im Stadtwald sind die Voraussetzungen diesmal optimal. Das Buchenholz ist auf vier bis fünf Meter Länge geschnitten und stellt damit kein Problem für Franziska dar.

Die beiden sind schon seit über 15 Jahren im Wald tätig. Großes Einfühlungsvermögen und jede Menge Erfahrung sind nötig, um mit Pferden im Wald zu arbeiten. Auf den ersten Blick ist ein solcher Einsatz nicht kostengünstiger als das Maschinenverfahren. Rechnet man jedoch die Pfleglichkeit des Pferdes beim Rücken, also die Vermeidung von Schäden an Boden und verbleibenden Bäumen mit ein, so ergibt sich ein anderes Bild. Die Forstbetriebe müssen den Spagat zwischen Effizienz, Flexibilität, Pfleglichkeit und nachhaltiger, naturgemäßer Waldbewirtschaftung meistern. Um diesen Forderungen gerecht zu werden, wird es immer wichtiger, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Das weiß auch Förster Ebach: „Wir wollen das wirtschaftlichste und gleichzeitig pfleglichste Holzernteverfahren finden, deshalb setzten wir hier auch auf echte Pferdestärken.“